Projekte – Engagements Einzelner mit grosser Wirkung

Menschen, die sich für ein besseres Leben Anderer einsetzen, sind selten. Sie und ihre Projekte werden von der Stiftung unterstützt. Denn die staatlichen Bewilligungen zur Gründung eines Kleinunternehmens in Benin kosten viel Geld und verringern das Kapital der Initianten – das sie für die Umsetzung ihrer Vorhaben dringend benötigen.

Die Investition in kleinere Projekte lohnt sich nämlich durchaus! Auch diese Engagements bewirken beispielsweise, dass sich die Bevölkerung in Koko ausgewogener ernährt, lokal Ausbildungs- und Arbeitsplätze geschaffen werden, sich der Waldschutz wirtschaftlich noch mehr lohnt, altes Wissen weitergegeben werden kann, und die Frauen des Dorfes unabhängig werden.

Die Hühnerzucht von Cosme Dansou wird zum Vorbild für andere

Damit sich die Menschen ausgeglichener ernähren, hat die Stiftung eine Hühnerzucht für die Fleisch- und Eierproduktion unterstützt. Die Stiftung trug zudem zum Erwerb einer Mühle bei, denn das Mahlen von Getreide für Hühner kommt erst dann an die Reihe, wenn dasjenige für die Menschen gemahlen ist. Und das kann dauern!

Die Hühnerzucht von Cosme Dansou floriert auch nach mehrjährigem Bestehen weiterhin. Seine 700 Hühner werden regelmässig von einem Tierarzt kontrolliert und seine Zucht wurde vom Staat anerkannt. Cosme ist nicht nur ein guter Hühnerzüchter, sondern auch einer der besten Imker. Obwohl Cosme Dansou nie zur Schule ging, weiss er, wie man ein Geschäft mit Erfolg führt: So kauft er beispielsweise die Küken jeweils so ein, dass der Zeitpunkt ihrer Schlachtung genau auf einen christlichen oder muslimischen Feiertag fällt, da er sie dann besonders gut verkaufen kann. Mittlerweile hat er sein Wissen auch schon weitergegeben. Sebastien Bio, ein Mitglied der Familie der Erdbesitzer von Tobé, ging sechs Monate zu ihm in die Lehre und hat nun seine ersten 300 Küken im eigenen Stall. Die beiden Männer arbeiten weiterhin zusammen. Die Mühle von Cosme mahlt auch das Futter für die Hühner von Sebastien. Die Nachfrage nach Eiern und Hühnerfleisch ist weiterhin gross. Die Eier verkaufen sie unter anderem an die vielen neuen Cafeterias in Koko und Umgebung. Das Hühnerfleisch ist beliebt, weil es immer weniger wilde Tiere zum Jagen gibt. Cosme und Sebastien werden beide tatkräftig von ihren Frauen und Kindern bei der Arbeit unterstützt.

In den letzten Jahren hat auch Sebastien seine Tätigkeiten diversifiziert - seit 2022 betreibt er Gemüsebau. Angefangen hat er mit einer «hors sol» Anbautechnik, da seine Frau Ziegen züchtet, die wild herumlaufen und alles Grüne fressen. Seit 2023 ist nun sein Gemüsegarten eingezäunt und gedeiht sehr gut. Dabei verwendet er den Kot seiner Tiere um die Bodenqualität zu verbessern.

Das Ei tanzt nicht mit einem Stein

Die Ölerei des Vereins «Kassowokpo» («Zusammen geht’s besser»)

Eine staatlich anerkannte kleine Ölerei, in der lokale Sojabohnen zu Öl und Sojakuchen gepresst werden, hilft auch zur besseren Ernährung und fördert Arbeitsplätze. Die Stiftung unterstützte den Verein beim Bau und dem Kauf der Presse. Die Ölerei verarbeitete 2017 zum ersten Mal 10 Tonnen hiesige Sojabohnen zu Sojaöl und Sojakuchen. Alle Produkte wurden im Bezirk Bantè, der ungefähr so gross ist wie der Kanton Zug, verkauft. Auch der Bienenzüchter Cosme kauft Sojakuchen für seine Hennen ein, um ihn unter das Hauptfutter zu mischen.

Neu versucht die Stiftung, mit interessierten Jugendlichen aus dem Dorf weitere Waldprodukte zu Öl zu verarbeiten. Mit dem Ziel, den Wald so ökonomisch wertvoller zu machen und damit seinen Schutz zu erhöhen. Es sind z. B. Karité-, Moringa- und Baobabkerne, die verarbeitet werden. Dieses Öl kann als Heilmittel eingesetzt werden, oder als Rohstoff für eine Seifenproduktion dienen.

Wenn eine Mauer keine Ritzen hat, so kommen keine Eidechsen ins Innere.

Kleinkredite und Sparkasse für Frauen in Koko

Am 8. März 2000 feierten Frauen aus Koko und Karin Ostertag miteinander den internationalen Tag der Frau, worauf hin die Frauen aus Koko das Bedürfnis für ein Kleinkreditwesen äusserten. Ein solches wurde aufgebaut und besteht nun seit 20 Jahren.

Die Frauen, die im Kreditwesen der Stiftung mitmachen, treten der Gruppe „Ola Tobé“ (dank Tobé) bei. Geleitet wird die Gruppe seit Beginn von Beatrice Donadje. Sie führt genau Buch und hat damit erreicht, dass alle begünstigten Frauen auch sparen. Dank dem Kleinkreditwesen werden die Frauen selbstständig und unabhängig.

Heute ist dieses Kleinkreditwesen weiterhin gefragt, weil es das Einzige noch existierende im Dorf ist. Der beninische Staat und staatliche Projekte haben immer wieder Kleinkredite angeboten, jedoch waren sie nicht nachhaltig, da die Projekte nicht begleitet und verbessert wurden. Seit Beginn des Programmes der Stiftung haben ungefähr 30 Frauen Kredite erhalten. Heute besteht die Gruppe aus 21 Frauen. Einige sind ausgetreten, weil sie Koko verlassen haben. Andere sind gestorben. Andere wurden ausgeschlossen, weil sie nicht am gemeinsam beschlossenen Termin zurückbezahlten. Viele der teilnehmenden Frauen konnten hingegen ihre Geschäfte dank den Krediten und dem daraus hervorgehendem Ersparten ausbauen. Beispielsweise hat Henriette Arakowe sich aus dem Gesparten eine weitere Nähmaschine gekauft, Marie Attounon baute sich eine neue Boutique, Céline Koumoulou vergrösserte ihr Magazin für ihren Soja- und Maishandel und Beatrice Donadje kaufte sich einen zweiten Gefrierschrank um Eis herzustellen. Auch neue Geschäfte sind durch das Programm entstanden - Denise Oreko hat eine kleine Bäckerei eröffnet, Faustine Amabegnon stellt Erdnussöl sowie Erdnussstengel her und Bilèyo Assogba produziert Sojakäse, der sich im Dorf als erschwinglicher und gesunder Fleischersatz etabliert hat. Darüber hinaus handeln andere mit Kosmetik, Esswaren oder stellen Öl aus Palmkernen oder Sojabohnen her. Alle diese Produkte verkaufen sie lokal.

Jeweils am 8. März organisieren die Frauen der Gruppe ein Dorffest. Mancher Mann würde an diesem Tag auch gerne eine Frau sein und am Kreditwesen teilnehmen! Die Stiftung unterstützt weiterhin nur Frauen. Der Erfolg des Programms zeigt sich daran, dass die teilnehmenden Frauen mittlerweile finanziell deutlich bessergestellt sind. Dies ermöglich ihnen, in die Ausbildung ihrer Kinder zu investieren.

Der Wert eines Menschen misst sich am Glück, das er im Leben Anderer macht.

Bau eines traditionellen Heilungszentrums

Mit dem Bau eines Heilungszentrums nördlich von Tobé/Koko fördert die Stiftung den Erhalt seltener Pflanzen und Tiere: Ein bekannter Heiler hatte keine Unterkunft für seine Kranken. Also brachte er sie umständlich in den umliegenden Hütten unter, wo er den Heilungsverlauf nicht angemessen verfolgen konnte. Mit dem Bau des Heilungszentrums verbessern sich die Arbeitsbedingungen des Heilers markant. Und das lohnt sich: Da er ein spiritueller Meister für Pflanzen und Heilung ist und mit den Jägern zusammen arbeitet, wird er der Natur helfen, seltene Pflanzen und seltene Tiere vor der Ausrottung zu bewahren – indem er mit seinen Jägern und Heilpflanzensuchern im Sinn der Konservierung spricht und handelt. Gleichzeitig übergibt der Heiler Karin Ostertag zahlreiche Geschichten und Legenden aus dem Wald, die in einem neuen Lesebuch für die Jugendlichen gesammelt werden, und sie ebenso zur Erhaltung der seltenen Arten animieren soll.

Die Stiftung hat bereits für vier Heiler in der Region solche traditionellen Spitäler gebaut, die auch von den modernen Spitälern wahrgenommen werden. Es sind v. a. Knochenbrüche und Schlangenbisse, die dort geheilt werden.

Für Heilerinnen und Grossmütter hat die Stiftung den Bau von Hinterhöfen gefördert. Die Begünstigten haben die Mauer aus Erde gebaut und die Stiftung hat diese zementiert.

Durch das Engagement der Stiftung für den Erhalt der Heilpflanzen sind Bündnisse mit anderen heiligen Wäldern in Benin entstanden.

Geduld ist ein goldener Weg, auf dem der Fussabdruck nicht verloren gehen kann.

Restaurierung von einheimischen Klöstern der Waldgeister

Damit die Waldgeister den geschützten Wäldern, die die Stiftung beim Wachsen und Stärkerwerden unterstützen, gut gesinnt bleiben, erneuert die Stiftung traditionelle Klöster in der Fon- und Yoruba-Gegend. In ihren heiligen Mauern werden zudem die bei Ritualen verwendeten Pflanzen angebaut.

Die Waldgeister sollen den Wäldern zu ihrem Schutz helfen!

Das Wort ist wie Wasser, einmal verschüttet, kannst du es nicht mehr einsammeln.

Bau eines Klosters für die Orakelpriester im Süden des Bezirks Bantè

In Isako, im Süden des Bezirks Bantè, hat die Stiftung 2019 für die Orakelpriester der Region einen Versammlungsraum gebaut. In diesem Raum führen die Orakelprieser Zeremonien durch und tauschen sich aus. Die Stiftung fördert dieses Projekt im Sinne der lokalen Kultur. Denn die Stiftung verbindet seit mehr als 20 Jahren die traditionelle alte Yoruba Kultur mit der modernen Welt. Die Yoruba Kultur lebt heute bei den Menschen, die über Nigeria, Benin, Togo und Ghana verteilt leben, weiter. Ob muslimischen oder christlichen Glaubens - das Orakel wird über bevorstehende Reisen oder Unternehmen, über Glück, Krankheiten oder Tod befragt.

 

Ich lerne im Computerraum diese Maschine gut kennen und habe vor ihr keine Angst mehr.

Ausbildungszentrum für Lehrlinge im Bereich Sekretariat und Bürotechnik

Constant ist einer der Mathematiklehrer an der Sekundarschule und am Gymnasium von Koko. Neben dieser Arbeit bietet er Jugendlichen eine Lehre im Bereich Sekretariatsarbeiten und Bürotechnik in seinem kleinen Copy-Shop in Koko. Die Stiftung hat ihn bei der Anschaffung von verschiedenen Geräten unterstützt.

Die Infrastruktur des Ausbildungszentrum muss laufend erhalten und weiter modernisiert werden, um ein Ausbildungsniveau sicherzustellen, das die Lehrlinge nach Abschluss der Ausbildung zu gefragten Fachleuten werden lässt. Wenn Sie Constants Engagement finanziell unterstützen möchten, geben Sie bitte bei Ihrer Überweisung den Vermerk «Ausbildungszentrum» an, besten Dank.

So-haben-wir-es-immer-gemacht bringt den Fortschritt nicht voran.