Bienenzucht – moderne Imkerei für Benin

Waldschutz und Bienenzucht gehen Hand in Hand: ohne Wald keine Bienen, ohne Bienen kein Honig! Jedes Jahr werden im und um den Tobéwald herum zwischen fünf und acht Tonnen reiner, biologischer Honig geerntet und in ganz Benin verkauft. Unterdessen ist «miel tobé» ein geschützter Name und ein bekanntes Label geworden!

In der Region Tobé gab es keine Tradition hinsichtlich Bienenzucht. Die Jäger fällten den Baum, in dem sie die Bienen entdeckten, verbrannten die Bienen und stahlen den Honig. Deshalb war es leicht, seit 1995 direkt die moderne Bienenzucht einzuführen. Ab 2002 haben sich die zirka 350 Imkerinnen und Imker zu einem Verein zusammengeschlossen, der ASAB (Association des Apiculteurs de Bantè). Die Mitglieder ernten jedes Jahr zwischen fünf und acht Tonnen reinen, verschieden farbigen, biologischen Honig von ihren Bienen, der in Benin kontrolliert und verkauft wird. Zudem kümmert sich der von der Stiftung geförderte Verein um die Verbreitung der modernen, biologischen Honig- und Wachsproduktion mit Bauern, Bäuerinnen und Studenten in ganz Benin. Auch die Begleitung der Imkerinnen und Imker in einem Gebiet so gross wie der Kanton Zug und regelmässige Schulungen in Fragen der Bienenzucht im Ausbildungszentrum des Vereins in Koko bezahlt die Stiftung.

Das Honigatelier ist ein kleines Unternehmen, das unabhängig wirtschaftet. Es steht in Koko. Drei Verantwortliche des Honigateliers nehmen den Honig entgegen, schleudern und wägen ihn, und bezahlen die Bienenzüchter. Der Honig wird in grosse Behälter filtriert, wo er reift und lagert, bevor er in Töpfe von 1000, 500 und 250 Gramm zum Verkauf abgefüllt wird. An das Honigatelier angeschlossen ist eine Schreinerei, in der alte Bienenkästen repariert und neue Bienenhäuser (nach Langstroth) aus gepflanztem Teakholz hergestellt werden. Ein Ausbildungssaal und drei Schlafräume bieten Platz für Aus- und Weiterbildungen. Für grössere Investitionen, wie eine Wasserversorgung für das Honigatelier, reicht der Gewinn des Honigverkaufs jedoch nicht. Dafür suchen die Stiftung und die ASAB Spender.

Wegen der fortschreitenden Abholzung haben sich 2017 die Bienenzüchter des ganzen Landes – auch auf Initiative der ASAB – zu einer nationalen Föderation zusammengeschlossen. Sie kämpfen gemeinsam für die staatliche Anerkennung neuer Pflanzungen und den Erhalt einzelner, vor allem heiliger Wälder, damit die kleinen, schnellen und eher aggressiven Bienen weiterhin genügend Blüten finden. Einige dieser Vereine und Gruppierungen werden von den Technikern der ASAB betreut. Die ASAB kauft auch deren Honig ein. Die sich verändernde Natur muss neu verstanden werden, denn: ohne Blüten kein Honig! Waldschutz und Bienenzucht gehen Hand in Hand. Deshalb unterstützt die Stiftung Hilfe zur Selbsthilfe in Tobé/Benin in anderen Regionen Benins Menschen, die ihre Wälder schützen und von unserer Erfahrung profitieren wollen.

Wichtig ist nicht, wo du bist, sondern was du tust, wo du bist.