Bildung – kreativ und kulturbezogen zur Veränderung

Die Schule «Ayeke», bestehend aus Kindergarten und Primarschule, bietet der Jugend im Dorf Koko eine breit gefächerte und vor allem kulturbezogene Bildung. Neben den obligatorischen Fächern besuchen neugierige Schülerinnen und Schülern die von der Stiftung eingeführten Freifächer; diese beinhalten Sportliches, Musisches und Kulturelles. Und Botanisches: Um den Brunnen, wo von Hand sauberes Wasser gepumpt wird, werden in der Trockenzeit Kräutergärten und Baumschulen bewässert.

1996 hat Karin Ostertag, gelernte Primarlehrerin, zusammen mit den Eltern des Dorfes Koko in Mittelbenin einen Kindergarten und eine Primarschule gegründet. Diese Schule heisst Ayeke, was auf Yoruba «das Leben hat uns gern» heisst. Heute besuchen etwa 100 Kleine drei Kindergartenklassen, eine für die 4-Jährigen und zwei für die 5-Jährigen. Bevor sie an die Primarschule kommen müssen sie Französisch, die Landessprache, lernen. Die Primarschule wird mit sechs Klassen und etwa 300 Kindern geführt. Jede Klasse hat ein eigenes Schulhaus mit einem Materialraum. Zur Schule gehören weiter eine Direktion, eine Kasse, eine Bibliothek, eine Papeterie, eine Küche, eine manuelle Wasserpumpe, ein Zeichnungs-, Bastel- und Informatikraum. 14 Personen sind angestellt, sie werden vom tief gehaltenen Schulgeld der Eltern bezahlt.

Nach dem obligatorischen Unterricht werden jeden Tag Freifächer angeboten, die die Kinder sportlich, kreativ, aber auch umweltfreundlich und botanisch fördern. So entdecken die Schülerinnen und Schüler – neben Hof- und Feldarbeiten – andere Fähigkeiten. Auf dem Schulareal lernen Schüler im Nebenfach mit zwölf Bienenvölkern die Imkerei. Starke Schülerinnen und Schüler werden gefördert, und Schwachen wird nachgeholfen. Die Schule entwickelt verschiedene Lehrmittel selbst und passt sie dem Leben im Dorf und der Kultur an. Diese spielerisch gestalteten Zeichen-, Rechen- und Lesebücher vermitteln den Kindern ihre Geschichte, sie nehmen Bezug auf deren Herkunft. Die Schülerinnen und Schüler lieben sie! Die Kosten für diese Aktivitäten übernimmt die Stiftung.

Die stetig guten Resultate der Abschlussprüfungen nach der 6. Klasse machen uns stolz. Und sie haben der Schule Ayeke in der Region zu einem guten Namen verholfen. 2017 haben 41 der 43 Sechstklässler die Übergangsprüfung in die 1. Sekundarklasse bestanden!

Die von der Stiftung unterstützte‚ 4-jährige öffentliche Sekundarschule und das 3-jährige Gymnasium haben nicht nur über 80 staatlich bezahlte Arbeitsplätze geschaffen; auch Freifächer wie Bienenzucht, Botanik, Umweltschutz und die Baumschule können dort fortgeführt werden.

Exkursionen in andere Gegenden Benins sollen den Jugendlichen die Augen für Neues öffnen.

Geplante, neue Freifächer wie Computerkurse und grafische Gestaltung setzen eine Elektrifizierung der Anlage voraus (N.B. Kann man sich in der Schweiz eine Sekundarschule und ein Gymnasium mit 750 Schülerinnen und Schülern ohne Strom vorstellen?). Auch dafür sucht die Stiftung Hilfe zur Selbsthilfe in Tobé/Benin Gelder.

Wenn du einen Jungen erziehst, erschaffst du einen Menschen.
Wenn du ein Mädchen erziehst, erschaffst du ein Volk.

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